DER EDLE QUR'ÂN

الحشر
Sure 59 |
 Das Zusammentreiben 
| Al-Hashr

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24 Verse, Abfolge der Offenbarung: 101

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.

1. Was in den Himmeln und auf der Erde ist, lobpreist Allah, den Allmächtigen, den Allweisen.

2. Er ist Derjenige, der die Ungläubigen unter den Leuten der Schrift aus ihren Wohnstätten zum ersten Zusammentreiben hinausführte. Ihr habt nicht geglaubt, dass sie (jemals) wegziehen würden, und sie meinten, ihre Festungen würden sie vor Allah schützen. Doch Allah kam über sie, von wo sie es nicht erwarteten, und warf Schrecken in ihre Herzen. Sie zerstörten ihre Häuser mit ihren eigenen Händen und mit den Händen der Gläubigen. So zieht eine Lehre daraus, ihr Einsichtigen.
(Als der Prophet (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) nach Medina kam, schloss er mit den jüdischen Stämmen, darunter auch die Banu Nadîr, ein Bündnis auf der Grundlage gegenseitigen Respekts und gemeinsamer Sicherheit. Doch der Clan der Banu Nadîr brach diesen Pakt, indem sie einen Mordanschlag auf den Propheten planten. Als Folge dieses Verrats wurden sie aus ihren Festungen vertrieben. Der Prophet (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) gewährte ihnen jedoch Vergebung unter der Bedingung, dass sie Medina friedlich verlassen. Die meisten von ihnen zogen daraufhin nach Khaybar um.)

3. Und wenn Allah nicht die Verbannung für sie bestimmt hätte, dann hätte Er sie gewiss im Diesseits (vernichtend) bestraft; und im Jenseits erwartet sie (ohnehin) die Strafe des Feuers.

4. Dies (geschah), weil sie sich Allah und Seinem Gesandten feindlich stellten. Und wer Allah (in Seiner Sache) entgegenwirkt, so ist Allah gewiss hart im Bestrafen.
 
5. Was ihr an Palmen gefällt habt oder auf ihren Wurzeln stehen liesset, es geschah mit Allahs Erlaubnis; und damit erniedrigte Er die Frevler.
(Die Banu Nadîr wurden nicht in offener Schlacht bekämpft, sondern durch eine gezielte Belagerung. Das Fällen von Dattelpalmen, die als Nahrungsquelle, Baumaterial und Brennholz dienten, war ein strategischer Schritt, um den Widerstand zu brechen. Diese Massnahme, die ihre Lebensgrundlage traf, führte schliesslich zur Aufgabe ihrer Festungen.)

6. Für das, was Allah Seinem Gesandten von ihrem Besitz als (kampflose) Beute gewährt hat, habt ihr weder Pferde noch Kamele einsetzen müssen. Allah gibt Seinen Gesandten die Oberhand über wen Er will, denn Allah ist der Fähige, (Der alles bestimmt und verordnet).

7. Was Allah Seinem Gesandten von den Bewohnern der Städte an Beute zurückkehren liess, gehört Allah, dem Gesandten, den nahen Verwandten, den Waisen, den Bedürftigen und dem Reisenden in Not, damit es nicht (nur) unter den Reichen von euch zirkuliert. Nehmt, was euch der Gesandte gibt, und meidet, was er euch verbietet. Und fürchtet Allah, denn Allah ist streng in der Bestrafung.

8. (Die Beute gehört auch) den armen Auswanderern, die aus ihren Wohnstätten vertrieben und um ihren Besitz gebracht wurden, weil sie nach Allahs Gnade und Seinem Wohlgefallen strebten, indem sie Seinem Gesandten in Allahs Sache beistehen wollten. Das sind die Wahrhaftigen.

9. (Und die Beute gehört auch) jenen, die sich bereits vor ihnen in Medina niedergelassen und den Glauben angenommen hatten. Sie lieben diejenigen, die zu ihnen ausgewandert sind, und empfinden in ihren Herzen kein Verlangen nach dem, was diesen gegeben wurde. Vielmehr ziehen sie diese sich selbst vor, selbst wenn sie in Bedürftigkeit leben. Und diejenigen, die sich vor der Gier ihres Selbst [Nafs] schützen, das sind gewiss die Erfolgreichen.

10. (Und die Beute gehört auch) jenen, die nach ihnen kamen und sagen: "Unser Herr, vergib uns und unseren Brüdern, die uns im Glauben vorausgegangen sind; und lasse in unseren Herzen keinen Groll aufkommen gegen diejenigen, die glauben. Unser Herr, Du bist der Teilnahmsvolle, der Barmherzige."

11. Hast du (etwa) nicht die Heuchler gesehen, die zu ihren ungläubigen Brüdern unter den Leuten der Schrift sagen: "Solltet ihr vertrieben werden, werden wir mit euch wegziehen. Wir werden niemals jemandem gehorchen, der euch schadet. Und sollte man euch angreifen, werden wir euch beistehen." Allah bezeugt, dass sie lügen.

12. Wenn sie vertrieben werden, dann ziehen jene (Heuchler) nicht mit ihnen hinaus. Und wenn sie angegriffen werden, stehen sie ihnen nicht bei. Und selbst wenn sie ihnen beistehen würden, würden sie (ihnen bald) den Rücken kehren, und danach würde ihnen (selbst) nicht geholfen werden.

13. Wahrlich, in ihren Herzen hegen sie mehr Furcht vor euch als vor Allah. Dies (ist so), weil sie (eben) Leute sind, die nicht verstehen.

14. Auch wenn sie sich alle versammeln, werden sie euch nicht bekämpfen, ausser aus befestigten Städten oder von hinter Mauern. Ihre internen Unstimmigkeiten sind extrem. Du magst denken, sie seien vereint, doch ihre Herzen sind gespalten. Dies (ist so), weil sie (eben) Leute sind, die nicht verstehen.

15. Sie sind wie jene, die kurz vor ihnen lebten und die verheerenden Folgen ihrer Taten erfahren mussten; (auch) sie werden eine schmerzhafte Strafe erleiden.

16. (Die Heuchler) sind wie Satan, wenn er zum Menschen sagt: "Leugne (den Glauben)", und sobald er den Glauben geleugnet hat, sagt er: "Ich spreche mich los von dir, denn ich fürchte Allah, den Herrn der Welten."

17. Letztendlich werden beide ewig im Feuer verweilen. Das ist der Lohn der Ungerechten.
(werden beide ewig im Feuer verweilen: Sowohl derjenige, der in die Irre führt, als auch derjenige, der in die Irre geführt wurde.)

18. O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah und jede Seele soll (darüber) nachdenken, was sie für morgen vorausschicken (möchte). Fürchtet Allah, denn Allah ist wahrlich der Allkundige über euer Tun.

19. Und seid nicht wie jene, die Allah vergessen haben, woraufhin Er sie sich selbst vergessen liess. Das sind die (wahren) Frevler.

20. Die Gefährten des Feuers und die Gefährten des Paradieses sind nicht gleich. Die Gefährten des Paradieses sind die (wahrhaft) Erfolgreichen.

21. Hätten Wir diesen Koran auf einen Berg herabgesandt, so hättest du gesehen, wie er sich aus Ehrfurcht vor Allah erniedrigen und spalten würde. Wir prägen solche Gleichnisse für die Menschen, damit sie nachdenken mögen.

22. Er ist Allah, ausser Dem es keine Gottheit gibt. Er kennt das Verborgene und das Sichtbare; und Er ist der Allerbarmer, der Barmherzige.

23. Er ist Allah, ausser Dem es keine Gottheit gibt. Er ist der Souverän, der Reine, der Friede, der Beruhigende, der Beschützer, der Verbindliche, der Stolze. Allah ist hoch erhaben über das, was sie Ihm beigesellen.

24. Er ist Allah, der Schöpfer, der Hervorbringer (aus dem Nichts), der Gestalter. Ihm gehören die schönsten Namen. Alles, was in den Himmeln und auf der Erde ist, lobpreist Ihn; und Er ist der Allmächtige, der Allweise.