الضحى
Sure 93
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Der Vormittag
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Ad-Duha
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11 Verse, Abfolge der Offenbarung: 11
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.
1. Beim (hellen) Vormittag,
2. und bei der Nacht, wenn sie sich still ausbreitet.
3. Dein Herr hat dich weder verlassen noch verachtet.
(Der Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) hatte für eine längere Zeit keine Offenbarung erhalten. Dies veranlasste einige seiner Gegner zu behaupten, Allah habe ihn verlassen und verachte ihn. Daraufhin wurde diese Sure offenbart.)
4. Wahrlich, das Jenseits ist besser für dich als das Diesseits.
5. Dein Herr wird dir bald (das Paradies) gewähren, und du wirst zufrieden sein.
6. Hat Er dich nicht als Waise gefunden und dir dann Zuflucht gewährt?
7. Und hat Er dich nicht suchend gefunden und leitete (dich) dann recht?
(Die Begriffe wie "suchend", "ohne Leitung" oder "verloren" bedeuten keinesfalls, dass der Prophet (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) vor dem Prophetentum ein Ungläubiger oder ein Götzendiener gewesen wäre. Vielmehr beschreiben sie seinen Zustand vor der Offenbarung, als ihm Allahs Weisung noch nicht zuteil geworden war. Bereits zuvor glaubte er aus der von Allah gegebenen Veranlagung (Fitra) heraus, an den Einen und Einzigen, ohne jedoch über eine Schrift oder eine eindeutige Orientierung zu verfügen. Die klassischen Exegeten erklären, dass damit gemeint ist, dass er die Wahrheit suchte, jedoch noch ohne festen Weg, nicht im Sinne von Verirrung oder Sünde, wie bei jemandem, dem die Wahrheit zuteilwird und sie ablehnt. So hat er nie Götzen angebetet, keine Opfer für sie dargebracht, nie bei ihnen geschworen und an keinem ihrer Feste teilgenommen. Allah hat all Seine Propheten stets vor der Beigesellung (Shirk) bewahrt.)
8. Und hat er dich nicht bedürftig gefunden und dann (durch Wissen, Führung und Versorgung) bereichert?
9. Was nun die Waise angeht, so nutze sie nicht aus.
(Ausnutzen bedeutet hier sowohl Machtmissbrauch und Unrecht im Zusammenhang mit dem Erbe der Waise als auch emotionale oder soziale Ausbeutung.)
10. Und was den Bettler angeht, so beschimpfe ihn nicht.
11. Und was die Gunst deines Herrn angeht, so berichte (den Menschen) davon.